Präsidentschaftswahl 2020: die Ausgangslage

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  • Präsidentschaftswahl 2020: die Ausgangslage

    Wanli, 01.09.2019 15:15
    #1

    https://texashillcountry.com/famous-cowboys-of-texas-quiz/

    Mal abgesehen vom noch zu bestimmenden Kandidaten, mit dem die Demokraten letztendlich antreten werden, gibt es schon einiges, was sich über die Ausgangslage der Wahl im November 2020 sagen lässt. Hab gerade einen sehr übersichtlichen Artikel dazu gelesen - nichts wirklich Neues, aber klar und konzise zusammengetragen (und - ganz nebenbei - auch absolut neutral). Er geht davon aus, dass der Wahlausgang 2020 knapp sein wird und die Entscheidung letztlich in den gleichen Staaten fällt, die Trump seinen ersten Wahlsieg bescherten:

    Es könnte sein, dass die Zahl der relevanten Swing States noch weiter schrumpft auf lediglich vier: Florida und die drei nördlicheren Staaten Pennsylvania, Michigan und Wisconsin. Gewinnt der Demokrat alle drei Nordstaaten oder aber einen davon plus Florida, zieht er oder sie ins Weiße Haus ein, ansonsten darf Drumpf weitere vier Jahre sein Unwesen treiben. Der Artikel räsonniert, die letztendliche Entscheidung könne in Wisconsin fallen, wenn es denn wirklich knapp werde.

    Entscheidende Wählergruppen wohl die folgenden:

    First, white working-class voters who went strongly for Trump and are an important part of the GOP’s base. Of particular concern for the president will be white women without college degrees.

    Second, college-educated suburban voters, especially women, who have moved decisively into the Democrats’ coalition and who powered the party’s gains in 2018 House races.

    Third, African Americans, and particularly younger African Americans, whose turnout levels will be critical to Democrats’ fortunes.

    Fourth, Hispanic voters, who will play a key role in Florida and some other states, especially in the West.

    https://www.msn.com/en-us/news/politics/the-2020-electoral-map-could-be-the-smal lest-in-years-heres-why/ar-AAGCBoX

    Es gibt natürlich auch eine andere Theorie: Die letzten Jahre hätten eine grundlegende Verschiebung im politischen System gebracht, sodass die Swing States der kommenden Wahl gut und gerne solche sein könnten, die aufgrund des demographischen Wandels anders als früher gewinnbar scheinen für die Demokraten, allesamt im sogenannten "Sun Belt" gelegen: Arizona, Georgia, North Carolina und vielleicht auch Texas; zu letzterem Staat hier ein kürzlich veröffentlicher Beitrag des generell lesenswerten (und weltanschaulich nicht offensichtlich zuzuordnenden) Sean Trende, der den immer stärkeren politischen Gegensatz zwischen Großstädten und flachem Land in den USA in den Blick nimmt und insbesondere die Konsequenzen für Texas:

    Nationally, the 2016 election can be viewed as a contest that Democrats won in the nation’s largest metropolitan areas, but lost in the rural areas.  In the lead-up to that election, prognosticators focused on changes in Democrats’ favor in the urban areas, but forgot just how many people voted in rural areas and small towns in many states. In particular, in states like Ohio, Michigan and Wisconsin, the Democrats’ weakness in rural areas and small towns overwhelmed their strong performance in the larger cities. In the Midwest, a near-majority of the votes are still cast in rural areas, small towns and large towns. The notable exceptions are Minnesota, where over 60% of the votes are cast in metropolitan areas, and in Illinois, which is dominated by metro Chicago.  Tellingly, these are the states that Trump failed to flip. [...]

    All told, the large metropolitan areas cast almost three-quarters of the vote in Texas, and Hillary Clinton won them with 51% support, a five-point improvement from Obama. Trump more than held his own in the rural areas of the state and in the towns, winning almost 70% of the vote (roughly the same vote share as Romney had four years earlier). But it was the Trump collapse in the urban areas that dominate the state that made it a single-digit race. [...]

    States do shift their partisanship quickly at times. George H.W. Bush won New Hampshire by 26 points in 1988 and New Jersey by 14; in 1996 New Jersey went for Clinton by 18 points, while New Hampshire was a 10-point Clinton win. That same year, West Virginia was a 15-point Clinton win; eight years later George W. Bush won it by 13. [...]

    Trump has generally improved GOP fortunes in rural American and in the towns, and in states like Wisconsin, Michigan and Ohio, all of which has generally helped the Republican Party.  But there is little doubt that the GOP has suffered substantial losses in the suburban areas that once formed the backbone of the party while doing little to advance its cause in the major cities.

    Once one realizes that these urban/suburban areas cast a supermajority of the vote in Texas, one realizes quickly that the rural and small-town areas can’t keep the Republican Party afloat in Texas forever. I wouldn’t bet the farm, or the cattle ranch if one prefers, on Texas turning blue this cycle. But the state is not safe for Republicans in 2020 either, and it will likely be very competitve.

    https://www.realclearpolitics.com/articles/2019/08/08/yes_the_gop_should_worry_a bout_texas.html

    Eng verknüpft mit dieser Frage, ob die politische Landkarte der USA sich gerade grundlegend wandele, ist natürlich auch, ob die Demokraten Staaten wie Ohio oder Iowa besser abschreiben sollten oder ob sie nach wie vor erreichbar sind.

    Es wird ganz spannend sein zu beobachten, ob der Wahlkampf letztendlich auf dem noch einmal verkleinerten Schlachtfeld von 2016 ausgefochten wird oder an Orten, die im Präsidentschaftswahlkampf lange allerhöchstens eine untergeordnete Rolle gespielt haben.

  • RE: Präsidentschaftswahl 2020: die Ausgangslage

    drui (MdPB), 03.09.2019 16:00, Antwort auf #1
    #2

    Electoral vote verlinkt auf ein paar interessante Umfragen:

    Laut Quinnipiac verliert Trump das popular vote gegen alle fünf demokratischen Kandidaten, die vorne liegen: Biden 54 zu 38%, Sanders 53 zu 39, Warren 52:40, Harris 51 zu 40 und Buttigieg 49:40%. Das ist deutlich, allerdings ist Quinnipiac University das Institut, das Trumps Werte meist am schlechtesten beurteilt. Parallel dazu hat es die Kandidaten gegen Trump in Michigan abgefragt, auch da gewinnen alle, allerdings mit Ausnahme von Biden und Warren knapper.

    Noch interessanter finde ich folgende Grafik über den Verlauf von Trumps Approvalwerten in den einzelnen Staaten:

    Vor allem in den südlichen Staaten hat er massiv verloren, dort wo viele Latinos wohnen bzw. wo der "Mauerbau" besonders wirksam wird, z.B. in Arizona und New Mexico. Wenn Trump Florida verliert, wird er die Wahl kaum noch gewinnen können. Auch in den Rustbelt-Staaten hat er jeweils 20% verloren im Vergleich zu Januar 2017. Somit glaube ich nicht, dass des Grünen Einschätzung, alle außer Sanders werden gegen Trump verlieren und können jetzt schon aufgeben, zwangsweise richtig ist.

    https://electoral-vote.com

  • RE: Präsidentschaftswahl 2020: die Ausgangslage

    Wanli, 03.09.2019 21:40, Antwort auf #2
    #3

    Die Werte oben sind insofern etwas problematisch, als sie Trumps Zustimmungswerte im Januar 2017 zugrundelegen, um seinen Absturz zu dokumentieren, also genau die Zeit, die als "Honeymoon" bekannt ist und in der die Zustimmungswerte zum gerade eingeschworenen Präsidenten eigentlich immer besonders gut sind. Zu diesem Zeitpunkt war der POTUS sogar (kurz) landesweit im Plus, was seine Zustimmungswerte angeht.

    Es wäre besser, die Werte des Novembers 2016 zugrundezulegen, welche niedriger waren, denn zu diesem Zeitpunkt wurde der Donald schließlich gewählt. Das Absacken bis heute wäre dann etwas weniger dramatisch. Die Grundaussage bleibt natürlich dennoch richtig.

    Morning Consult fragt immer wieder die Zustimmungswerte in den einzelnen Staaten ab, den derzeitigen Stand kann man hier sehen:

    https://morningconsult.com/tracking-trump-2/

    Ist jetzt nicht das beste Institut, insofern wäre ein weiterer Pollster mit einem solchen Projekt sicher wünschenwert.

    Auffällig die miesen Werte in Iowa und Nebraska, vermutlich zurückzuführen auf den Handelskrieg gegen China und seine Konsequenzen für die in beiden Staaten zahlreich lebenden Farmer. Die Organisation der Bauern in Nebraska protestiert bereits scharf gegen den Regierungskurs: Also, als Republikaner die FARMER in NEBRASKA gegen sich aufzubringen, das ist schon fast ein Kunststück.

    https://nebraskacorn.gov/news-releases/waivercalltoaction/

    Hier zeigt sich erneut, dass das Umwerben von Berufsgruppen, die von höheren Zöllen auf ausländische Konkurrenzprodukte profitieren mögen, halt immer auch Verlierer schafft, auch im eigenen Lager.

  • Kartenspiel

    Wanli, 06.09.2019 00:17, Antwort auf #3
    #4

    Im Internet kursieren zig Karten der Swing States des nächsten Jahres und sie unterscheiden sich hier und da. Die folgende finde ich überzeugender als die meisten anderen (auch wenn oft nur Nuancen dazwischen liegen):

    https://electoralvotemap.com/

    Wenn man an einen deutlichen Sieg der Demokraten glaubt, kann man bei Texas (siehe Anfangspost) oder Georgia noch rumspielen, wer dem Donald mehr zutraut als die Ersteller des Tools, mag Minnesotas Farbe ändern, aber unterm Strich werden die ausgewiesenen grauen Staaten wohl die entscheidenden sein. Wer mag, bastelt selbst etwas damit rum.

  • Über Minderheiten zur Mehrheit

    Wanli, 01.10.2019 21:17, Antwort auf #4
    #5

    Die demokratische Parteizentrale heuert Wahlkampfprofis an in acht Staaten:

    Arizona, Colorado, Florida, Michigan, Nevada, Pennsylvania, Texas and Wisconsin.

    Colorado und Nevada verwundern mich fast etwas, sind diese Staaten doch zumindest bläulich eingefärbt; ich hätte stattdessen eher eine Investition in Iowa erwartet. Auf der anderen Seite geben die verschiedenen KandidatInnen dort eh so viel Geld aus, dass da im Herbst 2020 vermutlich sowieso eine gute Wahlkampfinfrastruktur vorhanden sein wird. Das Fehlen von North Carolina und Georgia verwundert (mich) auch etwas. Aber es ist ja auch noch reichlich Zeit bis zur Wahl.

    Das Werben um Minderheiten scheint jedenfalls eine hohe Priorität zu haben:

    The DNC is funding the positions of Latinx and Native American outreach directors in Arizona; African American and Latino constituency directors in Florida; an African American outreach director in Michigan; a constituency outreach director in Texas; a youth vote director and rural organizing staff in Wisconsin; rural organizing and constituency outreach staff in Pennsylvania; Asian-American and Pacific Islander and Latinx organizing staff in Nevada; and grassroots outreach staff in Colorado.

    https://www.huffpost.com/entry/tom-perez-dnc-funding-organizers-eight-battlegrou nd-states-2020-presidential-election_n_5d91342ae4b0ac3cddaa82c9

  • RE: Über Minderheiten zur Mehrheit

    drui (MdPB), 02.10.2019 01:34, Antwort auf #5
    #6

    Colorado ist ein "must-win" sowohl bei der Präsidentschaftswahl als auch für den Senat, es wird aber nicht einfach Cory Gardner zu stürzen, vielleicht deshalb. Nevada war zuletzt stets knapp, da will man wohl nicht die Fehler von Hillary wiederholen, sicher geglaubte Staaten zu vernachlässigen. Es ist auffällig, dass sich die Dems sehr stark auf den Süden und Latinos konzentrieren.

  • prostituierende Demokratie od. Geld regiert die Welt ..

    Bergischer, 02.10.2019 03:13, Antwort auf #6
    #7

    wer die besten (teuersten) Wahlkampfprofis(stars) "anheuern" kann...  - gewinnt

    ... stattdessen eher eine Investition in Iowa...

    wer am meisten Geld in die "Wahlkampf-Infrastruktur" investiert ... - gewinnt

    Seite geben die verschiedenen KandidatInnen dort eh so viel Geld aus

    Der Kandidat(in) mit dem meisten "money"....  - gewinnt

    beim Lesen von u.a. Wanli`s und Drui`s posts - deren Infos zweifelsfrei zutreffen - "erschleicht" mich immer stärker der Eindruck, es handelt sich bei der "hochgeschätzten" amerikanischen "Demokratie" praktisch um nichts anderes, als um eine "Prostituierte", deren sogannte "Wähler" sich "mit dem ins Bett legen", der am meisten "zahlt". Politische Inhalte, Agenda, Charisma und Performance egal - hauptsache "Money" ohne Ende ist vorhanden. In der Staatsphilosophie definiert als "Plutokratie": "Damit ist verbunden, dass die finanzielle Macht Einzelner oder von Unternehmen die verfassungsmäßige Ordnung eines Staates umgeht, eigennützig den Staat steuert und demokratische Wahlen möglichst manipuliert." Wikipedia

    und bevor jetzt die ganz "schlau" belesenen in der "Mottenkiste suchen": Ja,auch  J. Goebbels bezeichnete in der NS Propaganda die US Demokratie als Plutokratie, bzw. stellte die US Demokratie als eine Unterform der Plutokratie dar.

    Die Demokratie-Entwicklung in den USA ähnelt imho der Entwicklung - oder man kann es auch "gehässig" als "Perversion" bezeichnen - z.B. im Profifußball. Der Verein, der sich für 100te Millionen "Stars" kaufen kann ... gewinnt.

    Die Frage drängt sich mir immer dringlicher auf: Ist das eine noch "Sport", das andere noch "Demokratie" ?!

  • Pendel

    Wanli, 02.10.2019 04:44, Antwort auf #7
    #8

    Der Kandidat(in) mit dem meisten "money"....  - gewinnt

    beim Lesen von u.a. Wanli`s und Drui`s posts - deren Infos zweifelsfrei zutreffen - "erschleicht" mich immer stärker der Eindruck, es handelt sich bei der "hochgeschätzten" amerikanischen "Demokratie" praktisch um nichts anderes, als um eine "Prostituierte", deren sogannte "Wähler" sich "mit dem ins Bett legen", der am meisten "zahlt". Politische Inhalte, Agenda, Charisma und Performance egal - hauptsache "Money" ohne Ende ist vorhanden.

    Das ist so auch nicht richtig, und das sollte gerade in den letzten Jahren eigentlich deutlich geworden sein. Natürlich: Die US-Politik ist in einem für uns Europäer ungewohnten Maße professionalisiert; auf beiden Seiten gibt es ein Heer von Berufswahlkämpfern, die sich mal der einen, mal der anderen Kampagne anschließen (wenn auch fast nie über Parteigrenzen hinweg).

    Trotzdem klänge Deine Diagnose überzeugender, wenn Du sie vor zehn, fünfzehn Jahren geäußert hättest: Damals hatte der Oberste Gerichtshof dem Bemühen von Politikern beider Parteien, das große Geld aus dem Wahlkampf herauszuhalten (Stichwort McCain-Feingold), ja durch seine Rechtssprechung den Boden entzogen und finanzkräftigen Akteuren völlig neue Möglichkeiten eröffnet (Stichwort Super-PACs). Und wir durften Wahlkämpfe bestaunen, die in der Tat sehr teuer waren und extrem professionell; Obama hat hier natürlich Maßstäbe gesetzt.

    Mir scheint aber, dass wir diese Phase schon wieder etwas hinter uns gelassen haben. 2016 hatte eine nach allen Regeln der Kunst durchgestylte und sehr finanzkräftige Kandidatin ungeahnte Schwierigkeiten, sich in den parteiinternen Vorwahlen durchzusetzen, im November unterlag sie (zugegeben unglücklich und dank tatkräftiger Hilfe von Wahlkampfprofis aus dem Osten) einem authentischen Irren, dessen Wahlkampf allgemein als chaotisch und amateurhaft galt. Offenbar misstrauen viele Amerikaner den durchgestylten Fernsehwerbespots und Slogans mittlerweile.

    Und auf demokratischer Seite trägt man dem ja auch Rechnung: Alle Kandidaten lehnen Spenden aus gewissen Kreisen ab (welche das sind, ist von Fall zu Fall unterschiedlich), die vergleichsweise gut platzierten Linken Warren und Sanders verzichten komplett auf Fundraiser und Zuwendungen von Großspendern: Offensichtlich ist Geld eben nicht mehr notwendigerweise das Maß aller Dinge.

    Ein letzter Punkt: Gerade beim Blick auf die Wahlkampfprofis, die die Zentrale der Demokraten jetzt angeheuert hat, würde ich nicht davon sprechen, dass Geld hier die Demokratie verdrängt. Das sind ja überwiegend Leute, die neue Wähler registrieren sollen, denn in den USA landet man in den meisten Staaten ja nicht wie bei uns automatisch im Wählerverzeichnis und kann dann am Wahlsonntag entspannt ins Wahllokal schlendern, sondern die Registrierung ist mit Kosten und einem oft gar nicht geringen Aufwand verbunden; gelegentlich beschließt dann auch ein Staat wie Georgia, mal eben 700.000 Wähler aus den Verzeichnissen streichen zu lassen, dann darf der Betroffene (wenn er denn rechtzeitig vor der Wahl davon erfährt) erneut den nervigen Prozess der Registrierung durchlaufen. Wenn die Demokraten nun Geld in die Hand nehmen, um mehr Bürger als Wähler registrieren zu lassen, dann ist das ganz im Sinne demokratischer Werte.

    EDIT

    Hier mal aktuelle Zahlen aus Georgia, wo die Registrierung neuer Wähler auf Hochtouren läuft - sicher ein sinnvoller Einsatz von Ressourcen:

    352,346: New voters in Georgia since Nov. 7

    47%: New voters who listed their race as African American, Hispanic, Asian or other

    45%: New voters age 30 or under

    7.4 million: Total registered voters in Georgia

    https://www.ajc.com/news/state--regional-govt--politics/voter-registration-surge s-georgia-ahead-2020-elections/NVKOTit4KEtsTHoXtd6ddN/#

  • RE: Pendel

    Bergischer, 02.10.2019 05:31, Antwort auf #8
    #9

    selbstredend ist mein Post provokativ und in der Absoludität seiner Aussage in Details kritisierbar ... dennoch denke ich lohnt ein "kurzes Innehalten, an die eigene Nase fassen" und überlegen ob so eine geldabhängige "Professionalität" wünschenswert und im Sinne der Demokratie wirklich sinnvoll ist.

    Gerade beim Blick auf die Wahlkampfprofis, die die Zentrale der Demokraten jetzt angeheuert hat, würde ich nicht davon sprechen, dass Geld hier die Demokratie verdrängt. Das sind ja überwiegend Leute, die neue Wähler registrieren sollen, ... Wenn die Demokraten nun Geld in die Hand nehmen, um mehr Bürger als Wähler registrieren zu lassen, dann ist das ganz im Sinne demokratischer Werte.

    An dem Punkt muss ich widersprechen, denn die jeweiligen "Wahlkampfprofis" wollen ja nicht, dass alle (!) Bürger (Pluralismus) sich registrieren lassen, um wählen zu können, sondern nur die der eigenen Klientel. Wenn Putin seine Wähler in Bussen zum wählen "karrt", diese bezahlten Urlaub bzw. andere Vergünstigungen dafür erhalten, kommt ja auch keiner - ausser Putin "himself" - auf die Idee von einem "Demokratiegewinn" - nur weil die Wahlbeteiligung höher wird - zu sprechen - sondern es ist das genaue Gegenteil: nämlich ein Verlust an  Demokratie.

  • RE: Pendel

    Wanli, 02.10.2019 06:17, Antwort auf #9
    #10

    an die eigene Nase fassen

    Also, auf meine Nase ist die amerikanische politische Realität nun nicht zurückzuführen...

    und überlegen ob so eine geldabhängige "Professionalität" wünschenswert und im Sinne der Demokratie wirklich sinnvoll ist.

    In meinem letzten Post habe ich wohlgemerkt nicht gewertet, sondern lediglich beschrieben, wie ich die Lage sehe - dass dieser geldabhängigen Professionalität nämlich in letzter Zeit die Grenzen aufgezeigt wurden. Dass Geld immer noch eine zu große Rolle spielt - geschenkt, das sehe ich auch so, ich habe schon öfters gegen "Citizens United" gewettert. Aber Geld ist eben nicht gleich Geld: Die vielen Kleinspenden, die ihr Scherflein zum Wahlkampfbudget von Kandidaten beitragen, sind durchaus nicht zu verdammen, das ist eher ein Ausweis der Stärke eines politischen Verantwortungsgefühls.

    Und wo hier so getan wird, als seien amerikanische Durchschnittsbürger bloß Marionetten im politischen Prozess: Ihr Engagement scheint mir im Schnitt eher größer als das der durchschnittlichen Europäer; sind die Armeen von freiwilligen Wahlhelfern wirklich nur fremdgesteuerte Objekte?

    An dem Punkt muss ich widersprechen, denn die jeweiligen "Wahlkampfprofis" wollen ja nicht, dass alle (!) Bürger (Pluralismus) sich registrieren lassen, um wählen zu können, sondern nur die der eigenen Klientel.

    Wenn Bürger als Wähler registriert werden, ist das in einer Demokratie zunächst einmal uneingeschränkt begrüßenswert. Schlimm genug, dass das in den Staaten überhaupt so ein Akt ist. Wie die Leute am Ende abstimmen, ist ja im Prinzip auch ihnen überlassen.

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