Midterms 2018

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  • Missing in Action / Popcorn für Arizona: möglicher Markt

    Wanli, 10.01.2018 19:02, Antwort auf #250

    Das Bild von ihm, das kürzlich diverse Medienberichte gezeichnet hatten, gefällt dem Donald gar nicht. Hoffnungsvoll überfordert laut "Fire and Fury", ein Mann, der jeden Morgen stundenlang FOX-Frühstücksfernsehen schaut und dazu tweetet laut einem Bericht, den drui neulich verlinkte, dazu jüngst die kritische Berichterstattung über Donalds Terminkalender, demzufolge der Mann erst um 11 im Büro sitzt nach der anstrengenden Medienrezeption vom Morgen, sich dann tagsüber auch immer wieder zum Fernsehen zurückzieht und sich schon gegen sechs Uhr abends mit einem Burger in seine Privatgemächer zurückzieht - so sieht sich der Mann nicht gern dargestellt. Die alsbald folgenden Erklärungen, er sei ein "sehr stabiles Genie" und Wolff & Sloppy Steve seien blöd, hatten aus unerfindlichen Gründen auch nicht die erwünschte Wirkung.

    Vielleicht erhielten die Medien deshalb jetzt die Gelegenheit, einem Treffen Trumps mit Senatoren beider Parteien beizuwohnen, um ein paar hübsche Bilder eines engagierten und tatkräftigen Präsidenten zu liefern. Wenn nur der Ton nicht mit übertragen worden wäre: Der Anregung einer demokratischen Senatorin, die hunderttausende von einst als Kinder illegal ins Land gekommenen "Dreamern" zu legalisieren, stimmte der Donald begeistert zu, bis er dann von Parteifreunden daran erinnert wurde, dass das doch nun wirklich nicht die Position seiner Partei sei.

    Der Donald fand einen für ihn nicht untypischen Ausweg: Er werde jedes Gesetz zum Thema Immigration unterzeichnen, das ihm der Kongress vorlege, habe da völliges Vertrauen in die Abgeordneten. Puh, gerade nochmal jede Festlegung vermieden...

    “When this group comes back with an agreement … I’m signing it,” he promises. “I will be signing it. I’m not gonna say, ‘Oh, gee, I want this or I want that.’ I’ll be signing it. Because I have a lot of confidence in the people in this room that they’ll be coming back with something really good.”

    http://nymag.com/daily/intelligencer/2018/01/trump-holds-meeting-to-show-hes-in- charge-proves-opposite.html

    Die Abgeordneten waren wenig begeistert von Trumps vagen Bemerkungen, ist das Thema "Dreamers" doch von besonderer Bedeutung, da es ein Knackpunkt in den derzeit laufenden Haushaltsgesprächen ist:

    Trump's equivocation was the opposite of what lawmakers have long sought from the President. Republicans especially have pushed for the administration to draw clear lines around what would be a doable deal, giving them cover with the base to compromise and giving them leverage with Democrats to move the debate forward.

    http://edition.cnn.com/2018/01/09/politics/donald-trump-immigration-contradictio ns/index.html

    But the President’s tendency to change positions as frequently as he orders Diet Cokes is once again causing a major headache for lawmakers as they attempt to craft policies without a clear idea of what the White House is willing to support. With no agreement yet on whether a DACA deal will be a part of the Jan. 19 spending bill, what the exact status for the 800,000 impacted young immigrants would be, and what forms of “border security” Trump is demanding, the mass confusion is raising the potential for a government shutdown.

    https://talkingpointsmemo.com/dc/trumps-scattershot-immigration-remarks-leave-co ngress-reeling

    Ob der Präsident sich mit der erwähnten Show da wirklich einen Gefallen getan hat, ist wohl fraglich; offenbar weiß er selbst bei seinem Lieblingsthema Immigration nach einem Jahr im Amt immer noch nicht, was er eigentlich will. Bei so wenig Führungsstärke vielleicht kein wirklicher Verlust, wenn der Mann sich mit nem Big Mac unter die Bettdecke kuschelt, statt allzu viel Energie auf anstregendes Regierungshandeln zu verschwenden.

    Doch halt, alles nur Fehlinformationen, sagt der Mann, der es wissen muss:

    My performance — some people called it my performance, I consider it work — got great reviews by everybody except two networks… Some said it was one of the greatest meetings they’ve ever seen.

    https://politicalwire.com/2018/01/10/quote-of-the-day-1823/

    EDIT:

    Der amtierende Senator Jeff Flake aus Arizona verzichtet bekanntlich darauf, sich im November zur Wiederwahl zu stellen; mittlerweile hat sich auf Seiten der Republikaner ein Trio Infernale zusammengefunden, das sich um die Kandidatur zankt - Ausgang ungewiss.

    A new ABC15/OHPI poll in Arizona shows a right race in the Republican primary for U.S. Senate.

    Martha McSally leads with 31%, followed by Joe Arpaio at 29% and Kelli Ward at 25%.

    https://politicalwire.com/2018/01/10/poll-shows-tight-primary-race-arizona-repub licans/

    McSally ist dabei quasi Luther Strange im Südwesten: eine recht präsentable Kandidatin. Kelli Ward wird von Bannon unterstützt, wurde auch vom Donald schon lobend erwähnt und steht radikal rechts außen. Joe Arpaio, einst Amerikas "härtester Sheriff", ist ein alter Trump-Buddy, der den rechtskräftig verurteilten Mann kürzlich begnadigt hatte. Sollte ein sehr unterhaltsames / spannendes Rennen werden und ist vermutlich einen Markt wert.

    EDIT 2:

    Die Vorwahlen der Parteien finden übrigens am 28. August statt; bei den Demokraten ist die Abgeordnete Kyrsten Sinema die haushohe Favoritin, bei der Konkurrenz dagegen scheint das Rennen momentan völlig offen.

    https://en.wikipedia.org/wiki/United_States_Senate_election_in_Arizona,_2018

    Ein Markt zum Thema wird natürlich dadurch etwas kompliziert, dass der Gesundheitszustand des zweiten Senators des Wüstenstaates John McCain bekanntlich ziemlich kritisch ist; kann gut sein, dass er im Laufe des Jahres zurücktritt. In einem solchen Fall würden sich die Bewerber wohl auf die dann zwei Rennen verteilen. Demokraten träumen vermutlich davon, gegen "Chem Trail Kelli" und den rüden Law-and-Order-Greis gleichzeitig antreten (und dann vermutlich zwei Senatssitze einsacken) zu können.

  • MIA / Arizona: möglicher Markt (Nachtrag)

    Wanli, 10.01.2018 21:57, Antwort auf #251

    Zur Ergänzung:

    Viele Demokraten hoffen nach dem Wunder von Alabama und weiteren für sie vielversprechenden Wahlergebnissen, im November die Mehrheit im Senat zurückerobern zu können - und das ist auch nicht völlig unrealistisch.

    Zu siegesgewiss sollten sie allerdings auch nicht sein; 538 zeigt noch einmal, wie schwierig dieses Unterfangen wird angesichts der Tatsache, dass die Blauen nunmehr 26 Sitze zu verteidigen haben, ihre Gegner aber (bislang) nur acht.

    https://fivethirtyeight.com/features/are-democrats-senate-chances-overrated/

    Die Wahlbörse PredictIt sieht es wohl ähnlich; den Demokraten wird dort derzeit eine Chance von etwa vierzig Prozent eingeräumt, nach den Wahlen Mehrheitsfraktion zu sein.

    https://www.predictit.org/Market/2703/Which-party-will-control-the-Senate-after- 2018-midterms

    Vielleicht entscheidend wird da wirklich die Frage sein, ob in Arizona ein oder zwei Senatoren gewählt werden und welcher der GOP-Bewerber am Ende zum Kandidaten der Partei gekürt wird. Anders gefragt: Wird die republikanische Basis der Versuchung widerstehen, wieder einen veritablen Nut Job auf den Schild zu heben und damit einen eigentlich zu gewinnenden Sitz herzuschenken?

    Arizona still leans strongly Republican, but perhaps not sufficiently to overcome a Democratic tide if one develops. Hillary Clinton put in a serious effort there, falling short by just 3.5 percentage points. Whether that was a fluke or Arizona is trending Democratic is hard to tell, but it was one state where Trump underperformed. The Cook Report rated the race as a toss-up before Arpaio entered. I think the conventional wisdom is that McSally would be favored over Democrat Kyrsten Sinema, who like McSally is giving up a House seat to run, while Sinema would be solidly favored over either Ward or Arpaio.

    https://www.bloomberg.com/view/articles/2018-01-10/joe-arpaio-piles-on-the-gop-s -primary-woes

    ----------------------------

    Im obigen Post wurde Trumps Meeting zur Immigrationspolitik bereits angesprochen; man muss feststellen, dass der Mann damit wirklich in ein Wespennest gestochen hat.

    Tucker Carlson ist ein FOX-Moderator und nun wirklich ein Speichellecker vom Feinsten, lobpreist den Donald bei jeder sich bietenden Gelegenheit. Aber jetzt plötzlich ganz neue Töne: Trump habe vor dem Washingtoner Sumpf kapituliert, zeige nichts von dem Verhandlungsgeschick, das ihn doch abgeblich auszeichne; warum habe man ihn überhaupt gewählt, wenn er beim entscheidenden Einwanderungsthema keine klare Kante zeige?

    https://www.youtube.com/watch?v=6n3dCNCHyLY

    Noch besser Ann Coulter, die für Wanli so ziemlich anstregendste Stimme im Chor der Ultrakonservativen, die es zu ihrer Spezialität gemacht hat, Leute wie mich zur Weißglut zu bringen und damit die rechte Basis glücklich zu machen. Ach ja, ein Buch namens "In Trump We Trust" hat sie auch veröffentlicht.

    Zum ersten Mal hat es mir Spaß gemacht, der Dame zuzuhören, wenn sie (ebenflls auf FOX) ätzte, das Bild eines völlig überforderten Ignoramus, das das jüngste Skandalbuch von Trump gezeichnet habe, sei wohl nicht so weit von der Wahrheit entfernt, wenn man das besagte Meeting anschaue.

    https://www.youtube.com/watch?v=KHzUOLOC5eQ

    Schön zu sehen, dass jetzt selbst FOX den Präsidenten kritisiert, wenn auch natürlich von rechts und sicher in dem Bestreben, ihn wieder zurück auf den rechten Weg zu führen.

  • RE: Missing in Action / Popcorn für Arizona: möglicher Markt

    gruener (Luddit), 11.01.2018 02:37, Antwort auf #251

    um auf den anfang deines letzten posts einzugehen...

    grundsätzlich ist nichts einzuwenden gegen einen normalen arbeitstag, der erst um 11 beginnt und um 18 h bereits sein ende erlebt hat. bekanntlich: nur wer sich rar machen kann, ist wirklich bedeutend. warum soll das nicht auch für den us-präsidenten gelten?

    persönlich plädiere ich eh daür: kein termin vor elf. und in unerser küche hängt ein plakat aus jean marc reisers "schweinepriester". ein brandaktuelles, wie ich finde. wo doch im grunde erneut weltweit die menschen aufgefordert werden, den gürtel enger zu schnallen und opfer zu bringen - für die hungernden auf der welt, für die umwelt, den klimaschutz, zur bekämpfung des ultemativen übels rauchen und trinken, gegen tierquälerei und x-millionen weitere ge- und verbrechen. - nun, auf dem plakat liegt der "schweinepriester" rauchend im bett und begegnet der bekannten aufforderung "bürger, bringt opfer!" mit den einfühlsamen worten: "morgen stehe ich vor 12 auf".

    ebenso wenig ist im grunde gegen den nachfolgend von dir abgelichteten tweet von trump einzuwenden. ja, klar, man kann darüber ernsthaft und länger sinnieren, ob die wortwahl eines us-präsidenten angemessen und würdig ist. (dafür fehlt mir jedoch jegliche begeisterung - es entspräche auch nicht meiner geistesgrundhaltung)

    aber eines sollte klar sein: der tweet bedient trumps typisches klientel, seine dicksten wähler. bei denen kommt er mit sicherheit an. endlich mal ein präsident, der klartext redet und kein blatt vor den mund nimmt. will sagen - aus deren sicht: demenzvorwürfe hin oder her. trump ist immer noch voll der hipster! - da mögen sämtliche möchtegern und wahrhaftige us-liberale liiterweise schaum aus dem mund spucken vor (zumeist gespielter) ereiferung. who cares? - am ende gilt: die richtige botschaft an den richtigen mann gebracht. was will man mehr? - trump befindet sich so gesehen weiterhin auf dem wahren rechten weg. er wird sogar fox überleben.

    ******

    lange "rede", kurzer sinn: moralinsaure empörung hilft nicht gegen donald trump. da müssen sich seine gegner schon mehr und besseres einfallen lassen. (ein kleiner freundschaftlicher tipp am rande: 2020 am besten wieder hillary clinton aufstellen - vor allem aber den nächsten sanders erneut mit aller dem-parteimacht verhindern. so wird das was mit der zweiten potus-amtszeit.)

    ******

    ******

    @ arizona: sollten wir - resp. du - im hinterkopf behalten. könnte durchaus spannend werden. also bitte rechtzeitig erinnern.

  • RE: Missing in Action / Popcorn für Arizona: möglicher Markt

    Wanli, 11.01.2018 18:40, Antwort auf #253

    Ich stimme Dir insofern zu, als reine Arbeitszeit noch kein Garant für Erfolg ist. Das gilt auch für die Politik: Reagan galt allgemein als eher faul (und stand auch gern etwas später auf), war aber gemessen an seinen Zielen ein erfolgreicher Präsident. Für seinen Vorgänger Jimmy Carter gilt das nicht, er wurde ja auch nach nur einer Amtszeit abgewählt, war aber sehr fleißig. So weit, so gut.

    Aber wenn ein Präsident so gar keinen Plan zu haben scheint, welche politischen Ziele er überhaupt verfolgt; wenn er von seiner eigenen Regierung ständig ignoriert wird; wenn ihm die grundsätzlichen politischen Knackpunkte wichtiger Themen kein bisschen bewusst sind und er keinerlei Anstalten macht, dazuzulernen oder seinen Beratern auch nur die richtigen Fragen zu stellen - dann ist eigentlich keine effektive Präsidentschaft möglich.

    Ein schönes Beispiel für Trumps Ignoranz gab's gerade erst heute wieder. Nach einem kritischen FOX-Bericht über ein gerade im House zur Abstimmung anstehendes Gesetz, das US-Behörden großen Spielraum beim Abhören von Gegnern einräumt, twitterte der Donald flugs seinen Widerstand dagegen in die Welt hinaus. Um dann darüber belehrt zu werden, dass seine eigene Regierung dieses Gesetz vorantreibt. Einige Stunden folgte also der nächste Tweet, besagtes Gesetz schien ihm plötzlich ganz knorke. Tut mir leid, aber ein POTUS, der schlicht nicht zu wissen scheint, was seine eigenen Leute so treiben, und politische Fragestellungen offenbar auch gar nicht kapiert (siehe seine völlig widersprüchlichen Aussagen zur Immigrationspolitik), macht schon etwas falsch.

    https://newrepublic.com/minutes/146577/trumps-embarrassing-fisa-tweets-show-repu blicans-simply-ignoring-him

    http://nymag.com/daily/intelligencer/2018/01/confused-trump-tricked-into-opposin g-own-surveillance-bill.html

    Zu dieser mindestens wöchentlich zur Schau gestellten Ignoranz gesellen sich dann noch die ganzen anderen Probleme mit Trump:

    - Das Fehlen eines Filters, das ihn ständig dazu bringt, Teile der eigenen Bevölkerung zu stereotypisieren und einen Keil zwischen einzelne Bevölkerungsgruppen zu treiben;

    - ein fehlendes Unrechtsempfinden, dass den Mann offenbar dazu brachte, mit einem autoritären russischen Regime zu kooperieren;

    - die Bereitschaft, demokratische Institutionen und den Rechtsstaat zu unterminieren, die sich unter anderem in der Entlassung eines missliebigen FBI-Chefs zeigte und ständigen Normverletzungen wie der öffentlichen Aufforderung an die Justiz, wen sie zu verfolgen und wessen Verfehlungen sie zu ignorieren habe;

    - die Unfähigkeit, seine Regierung mit Leuten zu besetzen, die funktionierende Institutionen zum Wohl der Bürger garantieren, stattdessen dem Nepotismus zu frönen;

    - die verfassungswidrige persönliche Bereicherung an seinem Amt.

    Das alles zusammen sollte locker ausreichen, um dem Mann einst eine prominente Position auf der Liste der miesesten Präsidenten aller Zeiten zu bescheren...

  • RE: Missing in Action / Popcorn für Arizona: möglicher Markt

    drui (MdPB), 11.01.2018 23:41, Antwort auf #254

    Vielleicht sollten wir uns wirklich weniger um Trump kümmern, einen ja eigentlich völlig unwichtigen und armseligen Idioten, der nur seltsamerweise ins Präsdientenamt gestolpert ist. Erstaunlicher ist doch, wie sowohl die GOP als auch die gesamte rechte Presse sich freiwillig zu seinen Slaven gemacht haben. Ein Bannon wird innerhalb einer Woche völlig entmachtet und es tritt keinerlei Spaltung der rechten Fanbase auf, obwohl Bannon bei seinen Aussagen nichts als die Wahrheit ausgesagt hat - in seiner üblichen Ausdrucksweise - und nichts an seiner und Trumps thematischen Agenda (die identisch ist) geändert wurde. Rupert Murdock hält Trump für einen absoluten Trottel, aber sein Fox News macht ausschließlich das, was der Trottel will und es fragt sich, ob der Rupert dem Donald nicht sogar intellektuell unterlegen ist. Breitbart wurde innerhalb von Stunden völlig auf Trumps Linie gebracht (was immer die sein mag, aber Trump hat jedenfalls immer Recht, va. dann, wenn er sich in 5 Minuten drei mal widerspricht).

    Es gibt keinen einzigen Republikaner von Format, der als Trumps Gegenspieler oder Nachfolger auch nur ansatzweise in Betracht kommt, zumindest bevor Rommney nicht in den Senat kommt: Ryan: Gehasst, will aufhören, keinerlei Linie, keinerlei Macht im House, aufgerieben zwischen seinen zwei GOP-Fraktionen. McConnel: Unbeliebtester Politiker des USA, schleimiger Intrigant, den niemand mag, für den man aber keinen Nachfolger findet. Die angeblich rebellischen Senatoren McCain, Flake, Corker, etc. sind entweder totkrank oder haben abgedankt oder sich kaufen lassen. Das gesamte Kabinett hat sich dem Kindpräsidenten unterworfen,wirkt völlig willenlos und planlos. Und trotzdem wird die Basis halten, 35-40% der Bevölkerung leben in einer fast völlig geschlossenen Filterblase, immun gegen Fakten außerhalb ihrer Lügenwelt. An die kommt keine Wahlkampagne der Demokraten, kein Buch, kein Presseartikel etc. heran. Erst eine existenzielle Bedrohung könnte da ev. etwas bewirken, wenn überhaupt. Alle Aufreger wie das jüngste Skandalbuch sind nur dazu da, die demokratischen Wähler zu mobilisieren und die wenigen unentschlossenen ehemaligen Trumpwähler einzulullen. Das allerdings könnte gelingen.

  • Pennsylvania Congressional District 18 Special Election

    drui (MdPB), 12.01.2018 10:33, Antwort auf #255

    Auch das wäre ein möglicher Markt, die Nachwahl für Tim Murphy (GOP), den radikalen Abtreibungsgegner, der zurückgetreten ist nachdem bekannt wurde, dass er seine Affaire erst geschwängert hat und dann zur Abtreibung nötigen wollte. Den Distrikt hat Trump mit 20% gewonnen, Romney mit 17% gegen Obama, ein eigentlich hundertprozent sicherer GOP-Distrikt, aber das hat man bei Alabama auch gedacht.

    Trump wird dort bald auftreten und alles aufbieten für seinen Fanboy Rick Saccone, der derzeit mit gut 12% vor dem demokratischen Herausforderer Conner Lamb liegt. Interessanterweise ist man trotzdem nervös. Lamb ist Staatsanwalt wie der neue Alabama Senator Jones, außerdem Ex-Marine und erst 33 Jahre alt. Die GOP hat durchschnittlich in Special Elections 16% verloren zur Präsidentschaftswahl, wenn sie in Trump-Country mehr als 20% verliert und einen Kongress-Sitz, ist das eine Demütigung im Ausmaß von Alabama.

    Edit: Die Wahl ist am 13. März

    Edit 2: Die Umfrage von Gravis (12% Vorsprung Saccone) ist mit Vorsicht zu genießen, laut Nate Silver hat Gravis einen "republican house effect"

    http://orlando-politics.com/2018/01/07/gravis-marketing-pollpennsylvania-congres sional-district-18-special-election/

    https://www.politico.com/story/2018/01/11/trump-special-election-pennsylvania-pi ttsburgh-336502

  • RE: Missing in Action / Popcorn für Arizona: möglicher Markt

    Wanli, 12.01.2018 16:53, Antwort auf #255

    Erstaunlicher ist doch, wie sowohl die GOP als auch die gesamte rechte Presse sich freiwillig zu seinen Slaven gemacht haben. [...] Das gesamte Kabinett hat sich dem Kindpräsidenten unterworfen,wirkt völlig willenlos und planlos.

    Das kann man auch andersrum sehen. Sicher, der Donald ist für Minister und Abgeordnete nicht immer einfach - er macht den ganzen Haufen lächerlich, seine miesen Umfragewerte gefährden die Wiederwahl vieler Abgeordneter, und wenn es zwischen den von Dir erwähnten Fraktionen innerhalb der GOP kracht, kann Konfusius auch nicht disziplinierend wirken.

    Aber ein POTUS, der sich am liebsten mit nem  Big Mac und der Fernbedienung in der Hand unter die Bettdecke kuschelt, hat ja auch seine Vorteile. Kabinettsmitglieder hält er nicht mal an einer langen, sondern an gar keiner Leine und unterschreibt begeistert alles, was die republikanischen Kongressmehrheiten verabschieden. Obama wurde einst dafür kritisiert, Gesetze von einem "Autopen" unterschreiben zu lassen, wenn er nicht in Washington war (eine typische republikanische Hysterie der Obama-Ära, sind solche "Autopens" doch schon seit Jahrzehnten im Einsatz).

    http://www.dailymail.co.uk/news/article-2006927/Obama-using-unconstitutional-aut open-sign-bill.html

    Trump IST de facto der "Autopen" des republikanischen Establishments. Gewisse Vorteile hat die derzeitige Konstellation also schon für seine Partei...

    Derweil igelt sich der Mann im Oval Office immer mehr ein; ein eigentlich geplanter Trip nach London wurde jetzt abgesagt. Die Schuld trägt selbstredend Obama:

    http://www.electoral-vote.com/evp2018/Senate/Maps/Jan12.html#item-3

    Nachdem das jüngst erschienene "Fire and Fury" das Bild eines desorientierten und seiner Aufgabe nicht gewachsenen Präsidenten zeichnete, ging Trump diese Woche daran, selbige Darstellung zu korrigieren. Mit zweifelhaftem Erfolg:

    Monday evening: Tries to sing along to the national anthem but can’t remember all the words. Grade: C

    Tuesday morning: Holds televised roundtable on immigration. Absent-mindedly agrees to abandon his immigration plan and adopt the Democrats’ plan instead until Kevin McCarthy interrupts to correct him. Grade: D

    Wednesday noon: Tells the press that he got letters from a “lot” of TV anchors saying that Tuesday’s immigration session was “one of the greatest meetings they’ve ever witnessed.” Grade: C-

    Wednesday afternoon: Announces that Norway has purchased a batch of F-52 fighters, a plane that doesn’t exist. Trump’s confusion probably stemmed from his belief that Norway had bought 52 F-35 jets. In fact, Norway has authorized the purchase of only 40 F-35s. Grade: D-

    Thursday morning: After watching Fox & Friends, tweets that he opposes extension of warrantless surveillance, something that his administration has been pushing for weeks. This sends Congress into a temporary tizzy until an aide tells Trump what he’s done and he puts up a second tweet walking back the first one. Grade: F

    Thursday morning: Meets with members of Congress and asks why we accept immigrants from “shithole countries.” Grade: F

    Thursday afternoon: In an interview with the Wall Street Journal, insists that DACA and Dreamers are different things and he wants everyone to get that straight. In fact, they are the exact same thing. Grade: F

    Thursday afternoon: In the same interview, forgets he has an upcoming meeting five minutes after being told he has an upcoming meeting. Grade: D

    http://www.motherjones.com/kevin-drum/2018/01/donald-trumps-i-am-not-a-moron-tou r-a-report-card/

    Doch vielleicht kann das jüngste Interview im Wall Street Journal ja Zweifler überzeugen. Perlen unsterblicher Weisheit.

    WSJ: You think North Korea is trying to drive a wedge between the two countries, between you and President Moon?

    Mr. Trump: I’ll let you know in—within the next 12 months, OK, Mike?

    WSJ: Sure.

    Mr. Trump: I will let you know. But if I were them I would try. But the difference is I’m president; other people aren’t. And I know more about wedges than any human being that’s ever lived, but I’ll let you know. [...]

    WSJ: Do you think they’re close to ending the [Russia] probe?

    TRUMP: I hope so. Hey, look, I got elected president. I won easily, 306 or 304, depending on your definition, to 223. I won a race that should never be won by a Republican because it’s so stacked in the Democrats’ favor. I mean, if you figure California, New York, and Illinois, you start off with losing that – you have to run the entire East Coast and every – and the entire Midwest. I won an election that should never be won, because the Electoral College is far harder to win than the popular vote. The popular vote, for me, would have been much easier.

    https://slate.com/news-and-politics/2018/01/president-trump-gave-an-interview-to -the-wall-street-journal-about-his-ideas-for-the-wall.html

  • RE: Missing in Action / Popcorn für Arizona: möglicher Markt

    drui (MdPB), 12.01.2018 19:45, Antwort auf #257

    Thursday morning: Meets with members of Congress and asks why we accept immigrants from “shithole countries.” Grade: F

    Thursday afternoon: In an interview with the Wall Street Journal, insists that DACA and Dreamers are different things and he wants everyone to get that straight. In fact, they are the exact same thing. Grade: F

    Thursday afternoon: In the same interview, forgets he has an upcoming meeting five minutes after being told he has an upcoming meeting. Grade: D

    Ich ergänze:

    Friday: Trump tweets: "Never said anything derogatory about Haitians other than Haiti is, obviously, a very poor and troubled country. "Never said 'take them out.' Made up by Dems. I have a wonderful relationship with Haitians. Probably should record future meetings — unfortunately, no trust!" Alle Demokratischen Gesprächsteilnehmer + Republikaner Flake bestätigen, dass "shithole" mehrfach aus Trumps shithole kam. Grade: F

    Sen. Jeff Flake, the Arizona Republican who has publicly sparred with the president, added on Twitter that the derogatory remarks were "related to me directly following the meeting by those in attendance." Flake, along with numerous Democratic lawmakers, denounced Trump's "shitholes" comments, calling them "abhorrent and repulsive."

    https://www.politico.com/story/2018/01/12/trump-deny-shithole-comment-337921?lo= ap_a1

    Das kommt nicht gut an in der Welt, va. in Afrika und Lateinamerika. Völlig überraschend hat man dort plötzlich den Eindruck, dass Trump ein Rassist ist.

    https://www.politico.com/story/2018/01/12/trump-shithole-comment-reaction-337926

    https://www.theguardian.com/us-news/2018/jan/12/unkind-divisive-elitist-internat ional-outcry-over-trumps-shithole-countries-remark

    Selbst Norwegen möchte nicht auf Trumps Einladung eingehen, hat aber auch nur 5 Millionen Einwohner:

    “Of course people from #Norway would love to move to a country where people are far more likely to be shot, live in poverty, get no healthcare because they’re poor, get no paid parental leave or subsidized daycare and see fewer women in political power. #Shithole”

    https://www.reuters.com/article/us-usa-trump-immigration-norway/thanks-but-no-th anks-norwegians-reject-trumps-immigration-offer-idUSKBN1F11QK

  • Arizona 2018

    Wanli, 13.01.2018 10:56, Antwort auf #258

    Hier ein ausführlicher Artikel zu den verschiedenen Politikern, die sich Hoffnungen auf Flakes Senatssitz machen, sowie Informationen zur generellen politischen Lage im Wüstenstaat.

    Arizona is at the center of the shifting sands of American politics. In the face of a large and growing Latino population, the state’s Republican Party appears to be shifting away from the Flake/McCain tradition of immigrant-friendly Republicanism and toward the Arpaio/Trump brand of white grievance politics.

    McSally, the establishment’s great hope, isn’t firmly anchored in racial resentment like Arpaio is, but she — like Republicans across the country — has happily drifted Trumpward in the wake of his demonstrated mastery over the party base. Flake, who hasn’t, is simply being swept aside by history.

    Candidates Sinema and Garcia [zwei Demokraten] very much reflect the coalition of ethnic minorities and professional women that Democrats believe will carry them to the electoral promised land nationally.

    https://www.vox.com/policy-and-politics/2018/1/12/16877796/mcsally-announcement- arizona-senate

    Genau wie andere eher zurechnungsfähige Politiker der GOP kann auch Kandidatin Martha McSally, einst Pilotin eines Kampfjets, die Zeichen der Zeit lesen und präsentiert sich den Wählern als taffe Kämpferin gegen die Sharia, die die Nase voll habe von Political Correctness und vom Donald ja sehr geschätzt werde.

    http://nymag.com/daily/intelligencer/2018/01/establishment-fave-mcsally-will-run -for-senate-as-trump-ally.html

  • Der Niedergang des Antitrumpismus

    Mirascael, 13.01.2018 11:58, Antwort auf #259

    Ein Trump-Gegner kritisiert in der New York Times (Anti-Trump-Presse) den verengten hysterischen Blick der Linken auf Trump.

    The Decline of Anti-Trumpism

    Interessanterweise konzendiert hier ein Trump-Gegner, dass Wolffs Buch primär aus Gerüchten und Fake News besteht, die einfach zu gut sind, um sie dem danach gierenden linken Publikum vorzuenthalten.

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