Der unschuldige George Floyd

Beiträge 31 - 40 von 46
  • Gruselgeschichten

    Wanli, 11.06.2020 11:40, Antwort auf #30
    #31

    Eine Untersuchung der Akten der Ermittlungsbehörden in Minneapolis und Washington DC zeigt, dass die angeblichen Antifa-Ausschreitungen vor allem in der Fantasie konservativer Wahlkämpfer existieren.

    Von den in beiden Städten Verhafteten hatten je eine Handvoll Verbindungen zur links- oder rechtsextremen Szene, die allermeisten aber nicht.

    The Associated Press analyzed court records, employment histories, social media posts and other sources of information for 217 people arrested last weekend in Minneapolis and Washinton, D.C. — two cities at the epicenter of the protests across the United States.

    Rather than outside agitators, more than 85% of those arrested by police were local residents. Of those charged with such offenses as curfew violations, rioting and failure to obey law enforcement, only a handful appeared to have any affiliation with organized groups.

    Those charged with more serious offenses related to looting and property destruction — such as arson, burglary and theft — often had past criminal records. But they, too, were overwhelmingly local residents taking advantage of the chaos.

    Social media posts indicate only a few of those arrested are left-leaning activists, including a self-described anarchist. But others had indications of being on the political right, including some Trump supporters.

    https://www.post-gazette.com/news/nation/2020/06/06/As-Trump-blames-antifa-prote st-records-show-scant-evidence/stories/202006060029

    Michael German, a former FBI agent who now works at the Brennan Center for Justice at New York University, told the outlet it was possible the government could show evidence of group links at trial. But the "lack of clear indications of involvement of anti-fascists in these protests, I think, shows they are not leading in any way the protest violence."

    https://www.salon.com/2020/06/10/despite-claims-made-by-trump-and-barr-arrest-re cords-show-no-evidence-of-antifa-in-protest-violence/

    Man braucht halt mysteriöse Bösewichter, die im Hintergrund die Strippen ziehen, um von der tatsächlichen Malaise abzulenken.

    The White House has floated a conspiracy theory accusing Venezuelan president Nicolás Maduro of secretly instigating and fueling the protests.

    The Texas Tribune reports that a large number of GOP county chairs in the state have been caught spreading conspiracy theories in recent days. The conspiracy theories include claims that Floyd's death was faked, that Jewish billionaire George Soros is secretly masterminding the protests, and that both the coronavirus and police brutality are hoaxes being concocted to hurt Trump's re-election chances.

    https://www.salon.com/2020/06/10/trumps-peddling-of-a-conspiracy-theory-about-an tifa-and-protesters-is-part-of-a-right-wing-trend/

  • RE: Irrsinn

    drui (MdPB), 11.06.2020 12:52, Antwort auf #30
    #32

    wie hat man 1945 in Europa die ANTIFA noch genannt?

    US ARMY

    Ja, und die besten Antifaschisten damals waren die dunkelhäutigen GI's.

    Das Schöne an der Sache ist, dass der Don auch die politischen Ueberzeugungen der Leute verändert, weil eine klare Mehrheit der BürgerInnen eben auf keinen Fall auf der gleichen Seite stehen will wie der Maniac im Oval Office. Heute bewerten mehr AmerikanerInnen als 2016 Immigration positiv, den Klimawandel als Gefahr, ObamaCare als wertvolle Errungenschaft, Steuererleichterungen für die Reichen als falsch und jetzt auch die Polizei als dringend reformbedürftig.

    Das ist schon richtig, aber der Preis ist hoch, va. für die toten Opfer von Donald Trump.

    Hätte Clinton die Wahl 2016 gewonnen, dann hätte sie die ersten beiden Jahren ihrer Amtszeit gegen republikanische Mehrheiten in beiden Kammern des Kongresses anregiert und hätte vermutlich nur wenig verändern können, die Frustration im Land wäre eher noch gewachsen und 2018 hätten die Demokraten nie und immer eine Mehrheit im House erringen können, bei den Senatssitzen wäre es mMn auch sehr wahrscheinlich zu einem Blutbad gekommen, unterm Strich zehn Sitze Verlust für Team Blau wären durchaus möglich gewesen.

    Hätte Clinton 2016 so abgeschnitten wie vor der Email- und Comey-Posse prognostiziert, dann wäre das House zwar republikanisch geblieben, der Senat aber wohl nicht (und damals waren auch noch einige moderate GOP-Senatoren aktiv):

    The New York Times's Upshot gave the Democrats a 60% chance of winning the Senate on August 24, 2016;[3] on September 23, their model gave Republicans a 58% chance to maintain control.[4]

    https://en.wikipedia.org/wiki/2016_United_States_Senate_elections#Results_summar y

    Hillary hätte bei einer demokratischen Senatsmehrheit also zumindest für 2 Jahre ähnlich agieren können wie aktuell Trump, volle Personalhoheit, Umleitung von existierenden Budgets, kaum neue Gesetze, Regierung mit Erlassen. Und es hätte zwei liberale SC-Richter gegeben. Vielleicht hätte sie mit Paul Ryan auch besser zusammenarbeiten können als mit einem ausschließlich destruktiven Mitch McConnel. Va. außenpolitisch wäre Vieles anders gelaufen.

    ich halte von diesen Katharsis-Theorien nicht viel, gerade bei US-Wählern. Hat da irgendjemand was aus den Lügen und Kriegstreibereien der Bush- und Terrorismuszeit gelernt? Danach kam die Tea-Party und alle wurden noch rassistischer. Man darf nicht vergessen, dass Trumps Migrationspolitik inzwischen von einer klaren Mehrheit der Bevölkerung befürwortet wird, das war vor 2016 nicht der Fall, er hat also auch demokratische Wähler fremdenfeindlicher gemacht.

  • Paralleluniversum

    Wanli, 11.06.2020 13:31, Antwort auf #32
    #33

    Man darf nicht vergessen, dass Trumps Migrationspolitik inzwischen von einer klaren Mehrheit der Bevölkerung befürwortet wird, das war vor 2016 nicht der Fall, er hat also auch demokratische Wähler fremdenfeindlicher gemacht.

    Da kenne ich aber andere Zahlen:

    https://www.vox.com/policy-and-politics/2018/7/5/17527734/trump-immigration-poll

    EDIT

    Hillary hätte bei einer demokratischen Senatsmehrheit also zumindest für 2 Jahre ähnlich agieren können wie aktuell Trump, volle Personalhoheit, Umleitung von existierenden Budgets, kaum neue Gesetze, Regierung mit Erlassen. Und es hätte zwei liberale SC-Richter gegeben. Vielleicht hätte sie mit Paul Ryan auch besser zusammenarbeiten können als mit einem ausschließlich destruktiven Mitch McConnel. Va. außenpolitisch wäre Vieles anders gelaufen.

    Grundsätzlich habe ich ja auch Sympathie für Deine Position, kann die alte grüne Leier, eine Präsidentschaft Al Gores wäre auch nicht anders gelaufen als die von George W. Bush, zum Beispiel ja gar nicht ernst nehmen. Und man muss vielleicht auch nicht allzu lang über hypothetische Szenarien diskutieren, deren Wahrscheinlichkeit sich kaum einschätzen lässt.

    Aber eine Bemerkung will ich doch noch machen: Die Umgestaltung der Richterschaft an Bundesgerichten ist sicherlich Drumpfs größte "Errungenschaft"; unter einer Präsidentin Clinton hätte es eine solche aber vermutlich niemals in diesem Ausmaß gegeben.

    Bei Dons Amtsantritt galt noch die Regelung des "Blue Slips", SenatorInnen konnten ein Veto gegen Kandidaten für das Richteramt des Bundesgerichts einlegen, das für ihren Staat zuständig war. Für Ernennungen zum Obersten Gerichtshof galt der Filibuster; 40 Gegenstimmen bedeuteten das Aus für einen Kandidaten. Erst unter Trump wurden diese Traditionen abgeschafft. Ich kann es nicht beweisen, glaube aber, das das unter Clinton nicht geschehen wäre, denn beide Regelungen hatten ja einen nachvollziehbaren Sinn: eine Besetzung von Richterstellen mit extremen Ideologen - oft ohne nennenswerte Erfahrung als Richter - zu verhindern. Selbst wenn es eine demokratische Senatsmehrheit gegeben hätte, glaube ich nicht, dass sie hier so skrupellos vorgegangen wäre wie die GOP.

    Diese demokratische Zurückhaltung - man kann sie als inkonsequente Schwäche sehen oder als vernünftig-ausgleichenden Bürgersinn - wird in Zukunft natürlich passé sein; sollte ein demokratischer Präsident fünfzig Senatoren auf seiner Seite haben, dann wird auch er (wie die derzeitige Administration) keine Skrupel haben, die Justiz entsprechend umzumodeln.

  • RE: Paralleluniversum

    drui (MdPB), 12.06.2020 10:38, Antwort auf #33
    #34

    Da kenne ich aber andere Zahlen:

    https://www.vox.com/policy-and-politics/2018/7/5/17527734/trump-immigration-poll

    Es ist wohl ein gemischtes Bild. Einerseits bleibt die Unterstützung für Daca hoch, andererseits ist auch bei Deiner Quelle eine Mehrheit der Dems nicht dafür, legale Migration zu ehöhen. Wenn man weiss, dass legale Migration in die USA zunächst massiv reduziert und aktuell faktisch unmöglich gemacht wurde, ist für mich das "kept at present level" nicht anderes als eine Ablehnung von Migration.

    Andere Beispiele: Die Hälfte der US-Bürger ist dafür, an Covid19 erkrankte Migranten sofort abzuschieben. Unabhängig von legal oder "illegal"

    https://today.yougov.com/topics/health/survey-results/daily/2020/04/23/73a75/3

    54% zu 28% befürworten die totale Abriegelung des Landes während der Pandemie:

    https://today.yougov.com/topics/politics/survey-results/daily/2020/04/22/bc989/1

    Und wenn es um Flüchtlinge geht, geht es um ein Limit von 18000 für 2020 für die gesamte USA (zu Nicht-Corona-Zeiten).

    https://www.pewresearch.org/fact-tank/2019/10/07/key-facts-about-refugees-to-the -u-s/

    Für mich heißt das, dass die Dem-Wähler größtenteils emphatisch sind mit den Migranten im Land, die anderen aber gerne draußen lassen möchte und das Leid nur insofern belastend ist, wenn es sich vor der eigenen Haustür zeigt. DACA mag politisch für die Dems ein Gewinner-Thema sein, andere Migrationsthemen nicht. Und die täglich neuen Grausamkeiten Trumps gegen Migranten empören niemanden mehr, da alle schon abgestumpft sind.

  • RE: Black Lies Matter

    Mirascael, 06.08.2020 01:47, Antwort auf #8
    #35

    Nach der Veröffentlichung des Bodycam-Videos bin ich ja mal gespannt, ob die Rassismuslüge wirklich aufrechterhalten werden kann/wird:

    EXCLUSIVE - FULL VIDEO: Leaked police bodycam footage shows George Floyd's arres t for the first time

    Dazu auch ein sachlicher Artikel der angeblich ja so rechtsradikalen JF:

    Todesfall George Floyd: Neue Aufnahmen stellen bisherige Deutung in Frage

    So geht verantwortungsbewusster Journalismus, werte Qualitätslügenpresse.

    Aber was sind schon Fakten, wenn man mit Fake News seine Agenda bzw. sein Narrativ bedienen kann?

    Wofür genau wird Trump eigentlich nochmal genau kritisiert? Dass er ein pathologischer Lügner sei? Das hätte er dann wohl ganz offensichtlich mit seinen größten Kritikern gemein.

  • RE: Black Lies Matter

    Wanli, 06.08.2020 08:17, Antwort auf #35
    #36

    Die JF schildert den Hergang und folgert daraus offenbar irgendwie, hier liege überhaupt kein Polizeiskandal vor. Aber das ist schlicht nicht richtig, die neuen Erkenntnisse verändern doch gar nichts: Ein Schwarzer wird wegen eines geringfügigen Vergehens - das ihm möglicherweise nicht einmal bewusst war - über Minuten und trotz der Proteste Umstehender auf eine Weise malträtiert, die seinen Tod herbeiführt - ein Schicksal, das kein Einzelfall ist.

    Dann behauptet die JF noch keck:

    Gerade für viele Medien spielten entscheidende Details in diesem Fall, die zur Klärung des Geschehens beitragen könnten, lange keine Rolle.

    Man hat das Wort "Lügenpresse" nicht benutzt, kann aber darauf vertrauen, dass die LeserInnen selbst zu dieser Schlussfolgerung gelangen - siehe Mirascaels Reaktion. Ein hübsches Stück Manipulation.

    Kannst Du, Mirascael, mir erklären, warum die Aufregung über Floyds Tod jetzt plötzlich unberechtigt sein soll?

  • RE: Black Lies Matter

    Mirascael, 06.08.2020 11:48, Antwort auf #36
    #37

    Die JF schildert den Hergang und folgert daraus offenbar irgendwie, hier liege überhaupt kein Polizeiskandal vor. Aber das ist schlicht nicht richtig, die neuen Erkenntnisse verändern doch gar nichts: Ein Schwarzer wird wegen eines geringfügigen Vergehens - das ihm möglicherweise nicht einmal bewusst war - über Minuten und trotz der Proteste Umstehender auf eine Weise malträtiert, die seinen Tod herbeiführt - ein Schicksal, das kein Einzelfall ist.

    Dann behauptet die JF noch keck:

    Gerade für viele Medien spielten entscheidende Details in diesem Fall, die zur Klärung des Geschehens beitragen könnten, lange keine Rolle.

    Man hat das Wort "Lügenpresse" nicht benutzt, kann aber darauf vertrauen, dass die LeserInnen selbst zu dieser Schlussfolgerung gelangen - siehe Mirascaels Reaktion. Ein hübsches Stück Manipulation.

    Kannst Du, Mirascael, mir erklären, warum die Aufregung über Floyds Tod jetzt plötzlich unberechtigt sein soll?

    Es geht zum einen um den Vorwurf, es hätte sich um Rassismus gehandelt, dieser Vorwurd dient ja als Rechtfertigung für die schweren Ausschreitungen und Krawalle mit jeder Menge Toten und Schwerverletzten.

    Der Vorwuf ist rein politisch motiviert und wird durch die Sachlage nicht einmal ansatzweise gedeckt. Wäre Floyd ein Kaukasier gewesen, hätte ihm bei dem Verhalten genau das gleiche Schicksal erteilt - nur hätte dann kein Hahn danach gekräht (weil weder politisch noch finanziell ausschlachtbar).

    Zum anderen geht es um die einseitige, unausgewogene Berichterstattung der Mainstream-Medien zugunsten eines ideologisch genehmen Narrativs, wobei unbequeme Fakten und Zweifel bewusst ausgeblendet und/oder ignoriert werden.

    Die Polizisten waren eigentlich lange Zeit sogar ausserordentlich geduldig mit dem anscheinend komplett zugedröhntem Floyd. Stell Dir einfach mal vor, Du würdest als Polizist einem derartigem Schrank gegenüberstehen, der sich derartig irrational verhält und von dem Du nicht weisst, was er im nächsten Augenblick tut und welche Waffen er ggf. dabei hat.

  • RE: Black Lies Matter

    Wanli, 06.08.2020 16:10, Antwort auf #37
    #38

    Die Polizisten waren eigentlich lange Zeit sogar ausserordentlich geduldig mit dem anscheinend komplett zugedröhntem Floyd. Stell Dir einfach mal vor, Du würdest als Polizist einem derartigem Schrank gegenüberstehen, der sich derartig irrational verhält und von dem Du nicht weisst, was er im nächsten Augenblick tut und welche Waffen er ggf. dabei hat.

    Mag ja sein, dass sie einige Minuten lang geduldig waren - aber dann ist ein Polizist auf eine Weise mit ihm umgesprungen, die seinen Tod zumindest billigend in Kauf nahm, und das ist nun mal keine Lappalie. Zur Geduld: Sollte ich in Deutschland mal in einem Laden mit einem falschen 20-Euro-Schein bezahlen, würde dann das Folgende passieren?

    - Die Polizei würde geholt;

    - Polizisten würden versuchen, mich in ihren Streifenwagen zu bugsieren, um mich mit auf die Wache zu nehmen;

    - wenn ich - offensichtlich unter Drogen und / oder psychisch labil - dagegen einen rein passiven Widerstand (keine Gewalt, keine Drohungen, weit und breit keine Waffe) leisten würde, würde man mich zu Boden werfen und so lange auf meinem Hals knien, bis ich das Bewusstsein verlöre.

    Tut mir leid, das ist doch offensichtlich völlig unverhältnismässig. Den falschen Schein einkassieren, eventuell Personalien aufnehmen, das wär es doch wahrscheinlich, wenn die Ordnungshüter überhaupt kommen würden.

    Der Vorwuf ist rein politisch motiviert und wird durch die Sachlage nicht einmal ansatzweise gedeckt. Wäre Floyd ein Kaukasier gewesen, hätte ihm bei dem Verhalten genau das gleiche Schicksal erteilt - nur hätte dann kein Hahn danach gekräht (weil weder politisch noch finanziell ausschlachtbar).

    Du stellst diese Ansicht mal eben so als Tatsache dar; nicht nur die BLM-Bewegung, sondern Umfragen zufolge eine deutliche Mehrheit der AmerikanerInnen ist aber anderer Ansicht. Habe auch vor einiger Zeit einen Essay gelesen über die Gespräche, die schwarze Eltern mit ihren Kindern (insbesondere Söhnen) führen über das angemessene Verhalten beim Kontakt mit der Polizei - möglichst unterwürfig nämlich, weil da eben bei vielen  vermeintlichen Gesetzeshütern gern der Finger am Abzug zuckt. Demnächst auf meiner Leseliste: "Between the World and Me" von Ta-Nehisi Coates, einem der prominentesten schwarzen Intellektuellen, der sicher auch etwas zum Thema zu sagen hat.

    https://www.theguardian.com/books/2015/oct/08/between-the-world-and-me-sukhdev-s andhu-review

    Krawalle mit jeder Menge Toten und Schwerverletzten.

    Auch ein wenig übertrieben, oder?

  • RE: Black Lies Matter

    Mirascael, 06.08.2020 17:07, Antwort auf #38
    #39

    Die Polizisten waren eigentlich lange Zeit sogar ausserordentlich geduldig mit dem anscheinend komplett zugedröhntem Floyd. Stell Dir einfach mal vor, Du würdest als Polizist einem derartigem Schrank gegenüberstehen, der sich derartig irrational verhält und von dem Du nicht weisst, was er im nächsten Augenblick tut und welche Waffen er ggf. dabei hat.

    Mag ja sein, dass sie einige Minuten lang geduldig waren - aber dann ist ein Polizist auf eine Weise mit ihm umgesprungen, die seinen Tod zumindest billigend in Kauf nahm, und das ist nun mal keine Lappalie. Zur Geduld: Sollte ich in Deutschland mal in einem Laden mit einem falschen 20-Euro-Schein bezahlen, würde dann das Folgende passieren?

    - Die Polizei würde geholt;

    - Polizisten würden versuchen, mich in ihren Streifenwagen zu bugsieren, um mich mit auf die Wache zu nehmen;

    - wenn ich - offensichtlich unter Drogen und / oder psychisch labil - dagegen einen rein passiven Widerstand (keine Gewalt, keine Drohungen, weit und breit keine Waffe) leisten würde, würde man mich zu Boden werfen und so lange auf meinem Hals knien, bis ich das Bewusstsein verlöre.

    Tut mir leid, das ist doch offensichtlich völlig unverhältnismässig. Den falschen Schein einkassieren, eventuell Personalien aufnehmen, das wär es doch wahrscheinlich, wenn die Ordnungshüter überhaupt kommen würden.

    Möglich, aber darum - also die Frage der Verhältnismäßigkeit der Dauer der Fixierung auf dem Boden nach Floyds erratischen Eskapaden - geht es aber weder in meinem Post noch im Artikel der JF.

    Anmerkung: Dass Derek Chauvin Floyds Tod billigend in Kauf genommen hat, wage ich zu bezweifeln, "I can't breathe!" beklagte Floyd ja schon lange vor der Fixierung und wozu sollte Chauvin seine Existenz aufs Spiel setzen? Ich kann aber medizinisch nicht beurteilen, ob bzw. ab wann ein Knie auf dem Hals bei einer muskulösen Person tödlich ist. Die Atemwege werden dadurch jedenfalls nicht blockiert, für wahrscheinlicher halte ich da eine Halswirbelverletzung, eine Blockade der Halsschlagader und/oder einen stressinduzierten Herzinfarkt. Aber wozu den Autopsiebericht abwarten, wenn man eine gute Ausrede dafür hat, die eigenen Nachbarschaft in Schutt und Asche zu versetzen, seine Trieb zu gewaltigen Aggressionen zu befriedigen und ungesühnt zu plündern und brandschatzen. Irgendwie muss man sein TDS ja mal ausleben. Ist nichs anderes, als was linksautonome Chaoten in Hamburg beim G20 veranstaltet haben.

    Der Vorwuf ist rein politisch motiviert und wird durch die Sachlage nicht einmal ansatzweise gedeckt. Wäre Floyd ein Kaukasier gewesen, hätte ihm bei dem Verhalten genau das gleiche Schicksal erteilt - nur hätte dann kein Hahn danach gekräht (weil weder politisch noch finanziell ausschlachtbar).

    Du stellst diese Ansicht mal eben so als Tatsache dar; nicht nur die BLM-Bewegung, sondern Umfragen zufolge eine deutliche Mehrheit der AmerikanerInnen ist aber anderer Ansicht. Habe auch vor einiger Zeit einen Essay gelesen über die Gespräche, die schwarze Eltern mit ihren Kindern (insbesondere Söhnen) führen über das angemessene Verhalten beim Kontakt mit der Polizei - möglichst unterwürfig nämlich, weil da eben bei vielen  vermeintlichen Gesetzeshütern gern der Finger am Abzug zuckt. Demnächst auf meiner Leseliste: "Between the World and Me" von Ta-Nehisi Coates, einem der prominentesten schwarzen Intellektuellen, der sicher auch etwas zum Thema zu sagen hat.

    https://www.theguardian.com/books/2015/oct/08/between-the-world-and-me-sukhdev-s andhu-review

    In den Videoaufzeichnungen zu dem Vorfall sehe ich nicht mal ansatzweise Indizien für rassistisches Verhalten seitens der Beamten (unter denen sich ja auch ein Schwarzer und ein Asiat befand).

    Meines Wissens ist das auch ein wiederkehrendes Muster in den USA: Ein Schwarzer kommt bei einem Polizeieinsatz ums Leben, wird als unschuldiges Opfer systemischem Rassismus verklärt, was dann als Rechtfertigung für schwere Ausschreitungen und Krawalle herangezogen wird und am Ende stellt sich dann heraus, dass das Opfer weder unschuldig noch Opfer systemischen Rassismus gewesen ist, was dann aber nicht weiter thematisiert wird, weil man das weder hören noch wissen will, da es nicht zum eigenem Glauben (aka Ideologie, Weltbild etc.) passt.

    Krawalle mit jeder Menge Toten und Schwerverletzten.

    Auch ein wenig übertrieben, oder?

    Angesichts Dutzender Tote und unzähliger Verletzter würde ich mein Statement jetzt nicht unbedingt als übertrieben einschätzen:

    Violence and controversies during the George Floyd protests

  • RE: Black Lies Matter

    Wanli, 06.08.2020 17:40, Antwort auf #39
    #40

    In den Videoaufzeichnungen zu dem Vorfall sehe ich nicht mal ansatzweise Indizien für rassistisches Verhalten seitens der Beamten (unter denen sich ja auch ein Schwarzer und ein Asiat befand).

    Ich glaube, Du hast da einen etwas weltfremden Rassismusbegriff: Wenn niemand "Scheiß-Nigger" ruft, dann liegt kein Rassismus vor.

    Nein - wenn Schwarze von der amerikanischen Polizei regelmäßig anders angefasst werden als Weiße - es wird schneller geschossen, ungezwungener gedemütigt, häufiger kontrolliert - dann ist das natürlich auch rassistisch; und diese Erfahrung machen sehr viele amerikanische Schwarze. Ich lege Dir hier mal den folgenden TED Talk ans Herz - es reicht schon, die ersten Minuten (besonders ab Minute 2:20) zu sehen, dann verstehst Du, was ich meine (und was in den USA mittlerweile auch eine klare Mehrheit eingesehen hat):

    https://www.youtube.com/watch?v=RZgkjEdMbSw

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