Schusswaffen in den USA

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  • Schusswaffen in den USA

    FreundvonLI, 17.02.2018 18:57
    #1

    Wanli, hast du die Grafik zu dem angeblichen Zusammenhang zwischen Schusswaffen und Tötungsdelikten selber erwürfelt? Ich habe ganz andere Zahlen gefunden:

    Die so berüchtigten amerikanischen Verhältnisse zeigen – wenn man sie nicht nur summarisch betrachtet - eindeutig, daß diese Korrelation nicht besteht. Wohlgemerkt: Niemand redet einer generellen Bewaffnung das Wort. Es geht aber darum, Zusammenhänge zu begreifen, wie sie sind, nicht wie wir sie gerne hätten.

    https://www.fwr.de/statistik/fakten-zum-waffenbesitz/

    Lesenswert scheint dieses Buch zu sein:

    https://en.wikipedia.org/wiki/More_Guns,_Less_Crime

    Die Ergebnisse darin werden zwar auch angezweifelt (siehe z.B. http://www.nber.org/papers/w9336), aber man sollte doch etwas vorsichtig mit Aussagen à la "Mehr Waffen führen auf jeden Fall zu mehr Kriminalität" sein.

  • RE: Schusswaffen in den USA

    Wanli, 17.02.2018 22:36, Antwort auf #1
    #2

    Der folgende Artikel der New York Times beschäftigt sich ausführlich mit dieser gelegentlich vorgebrachten Behauptung und enthält jede Menge Verweise und Belege; bei Bedarf einfach mal lesen. Das Urteil ist jedenfalls ziemlich eindeutig:

    More gun ownership corresponds with more gun murders across virtually every axis: among developed countries, among American states, among American towns and cities and when controlling for crime rates. And gun control legislation tends to reduce gun murders, according to a recent analysis of 130 studies from 10 countries.

    This suggests that the guns themselves cause the violence.

    Und das ist ja auch logisch. So ziemlich überall gibt es mal Konflikte, aber während in Europa ein Ehestreit vielleicht auch zu Gewalt führt, resultiert sie hier dann doch eher in Handgreiflichkeit - schlimm genug, aber eben meist nicht tödlich. Auch hierzulande sähe es anders aus, wenn streitende Ehepaare oft eine Handfeuerwaffe in Reichweite hätten.

    Das gleiche gilt nebenbei auch für die Selbstmordrate. Gab ja früher in Großbritannien diese Gasherde, mit denen man sich sehr spontan, unkompliziert und schmerzlos umbringen konnte, was dann auch viele taten. Die Dinger wurden dann verboten und die Selbstmordrate fiel dramatisch - weil eben die Möglichkeit wegfiel, einen Suizidgedanken in kürzester Zeit in die Tat umzusetzen.

    Und es gibt sicher überall Menschen, die ausrasten könnten - aber wenn das AR-15 neben dem Bett steht, ist es eben viel wahrscheinlicher, dass das auch passiert. All das ist eigentlich ganz logisch, und die Wissenschaft (siehe Links) bestätigt es denn auch.

    https://www.nytimes.com/2017/11/07/world/americas/mass-shootings-us-internationa l.html

    https://www.vox.com/2015/10/3/9444417/gun-violence-united-states-america

  • RE: Schusswaffen in den USA

    FreundvonLI, 17.02.2018 23:11, Antwort auf #2
    #3

    Von wissenschaftlichem Arbeiten hast du keine Ahnung, oder? Es hat mich jetzt fünf Minuten gekostet, um herauszufinden, dass der NY Times Artikel auf einer Studie beruht, die in derselben Fachzeitschrift zerpflückt wird:

    Z.B.:

    The Discussion section of their article reads as though the authors were providing a representative result. Instead, from papers that provide hundreds of results, they picked the most extreme result time after time and misreported others.

    https://academic.oup.com/aje/article/184/1/81/2196210

    Hast du dir einmal die Mühe gemacht, dich mit der Studie und den Kritikpunkten auseinanderzusetzen? Oder gefällt es dir einfach, Fake News zu verbreiten?

  • RE: Schusswaffen in den USA

    Wanli, 18.02.2018 00:04, Antwort auf #3
    #4

    Du hast wirklich einen an der Waffel, anders kann man das nicht mehr ausdrücken.

    Was zum Geier soll Dein Link mit meinen zu tun haben? Nix...

  • RE: Schusswaffen in den USA

    FreundvonLI, 18.02.2018 00:36, Antwort auf #4
    #5

    Zu faul oder zu blöd, den von dir verlinkten Artikel ganz zu lesen?

    And gun control legislation tends to reduce gun murders, according to a recent analysis of 130 studies from 10 countries.

    Und wenn der oberschlaue Wanli auf den dahinterstehenden Link klickt, sieht, wird er noch schlauer. Aber vermutlich interessiert ihn (oder sie?) das gar nicht. Es könnten ja Fakten auf den Tisch kommen, die nicht ins Weltbild passen.

  • RE: Schusswaffen in den USA

    drui (MdPB), 18.02.2018 10:50, Antwort auf #5
    #6

    Man könnte ja meinen, Du bist zu doof zum Eierlegen, aber bei Dir ist das ja bewusstes Trollen eines Clowns. Die Grafik spricht für sich selbst. Australien 1,4 Schusswaffenmorde auf 1 Million Einwohner , USA 29,7.  Und es ist höchst interessant, wie die Einschränkung von halbautomatischen Schusswaffen 1996 in Australien die Verbrechensrate dort gesenkt hat:

    “The number of homicide incidents involving a firearm decreased by 57 percent between 1989-90 and 2013-14,” the government crime trends report says. “Firearms were used in 13 percent of homicide incidents (n=32) in 2013-14. In 1989-90 it was 24 percent (n=75) of incidents.”

    https://www.factcheck.org/2017/10/gun-control-australia-updated/

    Das könnten natürlich alles statistische Zufälle sein. So wie auch anzunehmen ist, wenn ein 5-jähriges Kind beim Spielen sein Geschwisterkind nicht mit Papas Waffe erschossen hätte, dann hätte es dieses sicher mit Mamas Bratpfanne totgeprügelt. Denn nicht die Waffen sind böse, die Menschen sind es.

  • RE: Schusswaffen in den USA

    FreundvonLI, 18.02.2018 11:01, Antwort auf #6
    #7

    Ja, ich finde auch, dass die folgende Grafik für sich spricht. Hier wird über den nationalen Tellerrand hinausgeschaut, was drui und Wanli erstaunlicherweise nicht gelingt.

    https://www.realclearscience.com/blog/2013/03/the-correlation-between-guns-and-h omicide-rate.html

  • RE: Schusswaffen in den USA

    Wanli, 18.02.2018 11:30, Antwort auf #5
    #8

    Zu faul oder zu blöd, den von dir verlinkten Artikel ganz zu lesen?

    And gun control legislation tends to reduce gun murders, according to a recent analysis of 130 studies from 10 countries.

    Und wenn der oberschlaue Wanli auf den dahinterstehenden Link klickt, sieht, wird er noch schlauer. Aber vermutlich interessiert ihn (oder sie?) das gar nicht. Es könnten ja Fakten auf den Tisch kommen, die nicht ins Weltbild passen.

    Hej, grundsätzlich ist mir schon klar, dass eine "Diskussion" mit "FreundvonLI" genauso zielführend ist wie die mit Prabhu - sicher purer Zufall. Sollte man einfach vermeiden.

    Ich stell hier einfach nochmal kurz den Sachverhalt richtig. "Meine" Artikel aus NYT und Vox argumentieren, jeweils mit dem Verweis auf viele verschiedene Untersuchungen, dass eine größere Zahl von Feuerwaffen in Bürgerhand zu mehr Tötungsdelikten (eingeschlossen Selbstmorde und Unfälle) führt.

    Der von Dir geschätzte Herr Lott beschäftigt sich in dem von Dir empfohlenen Buch und auch in dem jüngst von Dir verlinkten Artikel gar nicht primär mit dieser Frage, insofern taugen seine Ausführungen, wie irreführend oder zutreffend sie auch immer sein mögen, prinzipiell nicht dazu, NYT oder Vox zu widerlegen. Wie gesagt, Lott widmet sich einer ganz anderen (viel spezielleren) Fragestellung.

    Welche ist das im Falle von Lott? Es geht ihm um die sogenannten Right-to-carry Laws, also nicht etwa das Recht, Feuerwaffen zu besitzen, sondern das Recht, diese verdeckt am Körper bei sich zu tragen. Die meisten Einzelstaaten erlauben dies, einige aber nur in seltenen Fällen. So, und nun gibt es verschiedene Untersuchungen über die Auswirkungen dieser umstrittenen Gesetze: Lott glaubt, sie senkten die Kriminalitätsrate, andere Forscher glauben, das Gegenteil sei der Fall, wieder andere sehen keine großen Auswirkungen.

    https://en.wikipedia.org/wiki/Right-to-carry_law

    Hier findest Du beispielsweise eine Gegenposition zu Lotts Ansicht (mit ausführlichen Argumenten; Hervorhebung von mir):

    The way I try to frame it is, right-to-carry laws can increase crime, violent crime, by maybe 13 or 15% over a 10-year period.

    http://www.latimes.com/opinion/op-ed/la-ol-patt-morrison-asks-john-donohue-guns- 20170802-htmlstory.html

    Zusammenfassung: Deinerseits ein klassischer Vergleich von Äpfeln mit Birnen...

  • RE: Schusswaffen in den USA

    Wanli, 18.02.2018 11:43, Antwort auf #7
    #9

    Ja, ich finde auch, dass die folgende Grafik für sich spricht. Hier wird über den nationalen Tellerrand hinausgeschaut, was drui und Wanli erstaunlicherweise nicht gelingt.

    https://www.realclearscience.com/blog/2013/03/the-correlation-between-guns-and-h omicide-rate.html

    So, Prabhu, jetzt mal Schluss mit lustig. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, warum jemand hier im Forum geduldet wird, der bewusst irreführend argumentiert. Weiß nicht, was das bringen soll, wenn jemand einen Artikel verlinkt und dann behauptet, dieser belege das Gegenteil von dem, was er wirklich aussagt. Das ist schlicht verlogen.

    Ich zitier einfach mal das Fazit Deines Artikels, in dem es ausnahmsweise tatsächlich mal um die gleiche Fragestellung wie bei NYT oder Vox geht:

    [W]hen we consider countries that are similar to the United States, a strong correlation exists between the number of guns per capita and the gun-related homicide rate.

    Perhaps the U.S. should consider modeling its gun laws after some of the other developed nations.

    Siehe da - das Fazit ist das gleiche wie bei NYT und Vox, Du Held der Wissenschaft.

  • RE: Schusswaffen in den USA

    FreundvonLI, 18.02.2018 11:54, Antwort auf #8
    #10
    "Meine" Artikel aus NYT und Vox argumentieren, jeweils mit dem Verweis auf viele verschiedene Untersuchungen, dass eine größere Zahl von Feuerwaffen in Bürgerhand zu mehr Tötungsdelikten (eingeschlossen Selbstmorde und Unfälle) führt.

    Im allerersten Satz, den du in diesem Thread zitierst, geht es um Morde und nicht um Unfälle.

    Und natürlich ist die Studie von Herrn Lott in diesem Zusammenhang relevant. Einerseits präsentiert er andere Zahlen als du (wobei du interessanterweise auch nicht auf den globalen Zusammenhang eingehst). Andererseits ist doch seine Fragestellung für die von dir propagierte These "Mehr Waffen, mehr Morde" viel relevanter. Bei ihm geht es um die Frage, wie viele Waffen de facto im Umlauf sind. Die These ist bildlich gesprochen, dass die Mordrate sinkt, wenn die Waffen im täglichen Umlauf möglichst gleichverteilt sind. Es ist also Herrn Lott zufolge gut, wenn man existierende Ungleichgewichte beim Waffenbesitz auflöst, notfalls dadurch, dass man mehr Waffen ausgibt. Klar: Wenn die Gangster sehr viele Waffen und die Guten sehr wenige Waffen besitzen, dann kann es Probleme geben. Aber gegeben dieses Ungleichgewicht ist es gut, wenn man mehr Waffen an die Guten ausgibt.

    Aus meiner Sicht ist das kein Vergleich von Äpfel und Birnen, sondern eine differenziertere Betrachtungsweise.

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